Gebäudepolitik
Mit der Energiestrategie 2050 hat sich die Schweizer Stimmbevölkerung für eine klimaneutrale Schweiz bis im Jahr 2050 ausgesprochen. Dafür soll der Energiebedarf wo möglich reduziert und aus erneuerbaren Quellen gedeckt werden.
Im Gebäudebereich sind gemäss der Bundesverfassung primär die Kantone für die gesetzlichen Grundlagen zuständig. Dies betrifft insbesondere die Begrenzung des Energieverbrauchs in Gebäuden (Art. 89 Abs 4 BV).
Die EnDK hat im August 2022 ein neues strategisches Grundlagenpapier für den Gebäudebereich verabschiedet. Die «Gebäudepolitik 2050+» beschreibt die strategischen energie- und klimapolitischen Grundsätze der Kantone zur Einhaltung der Zielwerte, die der Bund für den Gebäudebereich bis 2050 vorgegeben hat.

Die 6 Grundsätze der EnDK zu Erreichung der Klimaziele im Gebäudesektor sind:
Energieeffizienz
Neue Gebäude weisen generell eine hohe Energieeffizienz auf. Bei ungenügend wärmegedämmten Gebäuden muss die Energieeffizienz verbessert werden.
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Erneuerbare Wärme
Neue Gebäude versorgen sich vollständig mit erneuerbarer Wärme. In bestehende Gebäude werden nur noch erneuerbare Heizsysteme eingebaut. Spätestens ab 2050 sind alle Gebäude CO2-frei zu betreiben.
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Erneuerbare Stromerzeugung
Neue und bestehende Gebäude versorgen sich zu einem angemessenen Anteil mit vor Ort produzierter, erneuerbarer Elektrizität, welche auch den Bedarf für die Wärmeerzeugung und die Elektromobilität berücksichtigt. Anreize unterstützen die weitergehende Photovoltaik-Nutzung auf geeigneten Gebäudehülleflächen.
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Digitalisierung
Für den optimalen Betrieb des Gebäudeparks werden vermehrt digitale Technologien eingesetzt.
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Vorbildfunktion der Kantone
In bestehende kantonseigene Gebäude werden nur noch erneuerbare Heizsysteme eingebaut. Spätes-tens ab 2040 sind die kantonseigenen Gebäude CO2-frei zu betreiben. Kantonseigene Gebäude nutzen bis spätestens 2040 die für PV-Anlagen geeigneten Gebäudehülleflächen und versorgen sich zu einem angemessenen Anteil selbst mit erneuerbarer Elektrizität.
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Graue Energie
Neue Gebäude weisen einen möglichst geringen Verbrauch von grauer Energie über ihren gesamten Lebenszyklus auf. Dadurch werden die durch die Erstellung verursachten CO2-Emissionen gesenkt.