Transport- und Verteilnetze
Die EnDK setzt sich für zukunftsfähige Netze ein. Stromnetze sollen intelligent betrieben und bedarfsgerecht ausgebaut, Gasnetze bei Bedarf zurückgebaut oder für erneuerbare Gase umgerüstet und Wärmenetze wo sinnvoll erweitert werden.
Ohne passendes Netz keine Energieversorgung
Stromnetz vor grossen Herausforderungen
Stabile Übertragungsnetze sind eine unabdingbare Voraussetzung für eine sichere Stromversorgung. Sie gewährleisten, dass Strom über die Regionen der Schweiz ausgetauscht, sowie über die Landesgrenzen importiert oder exportiert wird. Sie tragen dazu bei, dass das Versorgungssystem stabil gehalten wird. Mit dem Umbau des Energiesystems, weg von fossilen Energieträgern hin zu erneuerbarem Strom, wird diese Rolle umso wichtiger. Durch die vermehrte dezentrale Photovoltaikproduktion und den erhöhten Stromverbrauch für Wärme und Elektromobilität ergeben sich auch für das Verteilnetz neue Herausforderungen, die insbesondere mehr Intelligenz im Netz notwendig macht. Dazu gehört, dass verstärkt steuernd eingegriffen wird und durch Preissignale Anreize für ein netzdienliches Verhalten der Endverbraucher gesetzt werden.

Gleichlange Spiesse für Stromproduktion und -netze bei den Bewilligungsverfahren
Ohne Stromnetze keine Stromversorgung. Um mit den grossen Veränderungen bei der Produktion und beim Verbrauch mitzuhalten, müssen die Stromnetze nicht nur erhalten, sondern auch um- und ausgebaut werden. Während für die erneuerbare Energieproduktion Massnahmen für eine schnellere und einfachere Bewilligung ergriffen wurden, fehlen solche für den Um- und Ausbau der Netze. Es braucht daher nun auch für die Netze Massnahmen, die ihre Bewilligungsfähigkeit und beschleunigte Verfahren für Übertragungs- und Verteilnetze sicherstellen.
Von Erdgas zu Wasserstoff
Neben dem Stromnetz muss auch das Gasnetz zukunftsfähig weiterentwickelt werden. Weil die Heizsysteme und die Industrieprozesse dekarbonisiert werden, werden die Gasnetze nicht mehr in ihrer heutigen Form und Ausbreitung benötigt. Sie können für den Transport von Wasserstoff umgerüstet werden. Die Kantone begleiten diese Transformation unter anderem durch eine vorausschauende Energieplanung.
Thermische Netze als umweltschonende und effiziente Alternative
Im Zug der Dekarbonisierung der Wärme kommt Nah- und Fernwärme eine wichtige Rolle zu. Müsste die gesamte Wärmeversorgung elektrifiziert werden, würde dies den Strombedarf umso stärker erhöhen. Die Diversifizierung der Wärmequellen trägt entsprechend dazu bei, den Anstieg des Stromverbrauchs gerade im Winter zu begrenzen. Zudem bietet sie die Chance, ohnehin anfallende Abwärme zu nutzen. Thermische Netze haben insbesondere in dicht besiedelten Gebieten grosses Potenzial. Die Kantone schaffen für den raschen Ausbau solcher Netze durch ihre Energieplanungen und die Anwendung der Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich die Grundlagen.
30.09.2024: Stellungnahme zur Beschleunigung der Verfahren für die Stromnetze (EleG)
18.08.2022: Charta zur Beschleunigung des Ausbaus thermischer Netze
29.08.2023: Thesen der EnDK zum Thema Wasserstoff