Wasserstoff
Die EnDK setzt sich für die Entwicklung von grünem Wasserstoff ein. Dieser neue Energieträger kann dort zur Dekarbonisierung beitragen, wo eine Elektrifizierung nur schwer möglich ist. Damit dies gelingt, ist die Anbindung der Schweiz an die europäische Wasserstoffinfrastruktur notwendig.
Ein zusätzlicher Pfeil im Köcher für die Energieversorgungssicherheit
Nicht alle Bereiche können mittels Strom dekarbonisiert werden
Die EnDK strebt eine nachhaltige und sichere Energieversorgung an. Grüner Wasserstoff kann dazu einen wichtigen Beitrag leisten. Denn nicht alle Anwendungen können elektrifiziert werden. Wasserstoff kann in schwer elektrifizierbaren Bereichen wie der Mobilität (Schwerverkehr, Schiff- und Luftfahrt), Industrie (Hochtemperaturprozesse) und Wärmeversorgung (Deckung der Spitzenlast in thermischen Netzen) dazu beitragen, die Treibhausgasemissionen zu senken.

Option für saisonale Energiespeicherung
In Form von Wasserstoff kann auch Energie gespeichert werden. Aus überschüssigem erneuerbarem Strom kann im Sommer Wasserstoff hergestellt (Power-to-Gas) und gespeichert werden und dieser kann im Winter zur Wärmeproduktion oder zur Rückverstromung wieder genutzt werden. Dieses Verfahren kann eine wichtige Rolle in der Versorgungssicherheit spielen, da bisher eine saisonale Stromspeicherung nur mit Stauseen möglich ist. Deren weiteres Ausbaupotenzial ist jedoch begrenzt.
Den Anschluss sicherstellen
Nicht nur in der Schweiz, sondern auch in Europa wird am Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur und der Etablierung eines Wasserstoffmarktes gearbeitet. Da die Schweiz ihren Wasserstoffbedarf nach aller Voraussicht nicht selbst wird decken können, braucht sie Zugang zum europäischen Wasserstoffmarkt. Der Anschluss der Schweiz ans europäische Wasserstoffnetz muss sichergestellt werden. Mit der bestehenden Transitgaspipeline verfügt die Schweiz über eine gute Ausgangslage.
Grundlagen schaffen
Noch fehlen belastbare Grundlagen für den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft. Diese müssen nun erhärtet werden, damit die umfangreichen Infrastrukturinvestitionen sinnvoll getätigt werden. So braucht es zum Beispiel verbesserte Bedarfsabschätzungen sowie Normen und Standards – insbesondere im Hinblick auf Sicherheitsaspekte. Für Investitionen in den Anschluss an das europäische Wasserstoffnetz sollen finanzielle Absicherungsmechanismen durch den Bund geprüft werden. Durch die raumplanerische Sicherung von Leitungen und die gezielte Unterstützung von Pilotprojekten können die Kantone dazu beitragen, wichtige Grundlagen für die Praxis zu schaffen.
Dokumente
29.08.2023: Thesen der EnDK zum Thema Wasserstoff